gästeliste, vorverkauf & abendkasse

man kann, darf, sollte den rauschmelder ab sofort auch supporten (which is a fancy term for saying „bezahlen“) – via steady.

das tolle daran ist, unter anderem, dass man dafür exakt nichts extra bekommt außer meiner dankbarkeit. immerhin davon hab’ ich plenty to give. also los, macht mich happy! ❤

when we were young

remember, damals, das neil young -vs- spotify-ding, wann war das noch gleich? das große takeaway aus „zwei dudes mit monströsem ego finden sich blöd und möchten nicht miteinander spielen“ war ja offenbar, absehbar und ernüchternd gleichermaßen, dass sich solche basically kapitalistischen grundprobleme (ja: egos, kategorisch) eben nicht lösen lassen, indem man noch mehr „ego“ draufkippt. this being sa(i)d, herzlich willkommen bei amazon music, das der volksseele so viel besser tut als spotify und .. naja, let’s not go there, aber man muss joe rogan ja nicht gerade mögen um eine gewisse perfidizität (..) in diesem diskursquatsch zu erkennen, auch nicht um am ende eben nur resignieren zu müssen. angesichts der -d’oh!- vielen egos. wie im echten leben.

which brings us to the state of live music bzw. hygieneschutzverordnungen und maßnahmen/vorgaben/nudelsalat in general, ihr kennt das. (verrückt, was für moves und shakes wir alle uns so angeeignet haben in den letzten jahren, oder? 2g-regeln, testverordnungen, qr-codes, pressekonferenzen, impfzertifikate, ffp2. 2019 waren das alles noch keine nennenswerten aspekte meines denkens und lebens.) ab ende märz sieht es jedenfalls so aus, als würden mal wieder babysteps richtung früher (also: damals) unternommen, wenn auch noch unklar ist, wie viele davon die live-/event-branche betreffen. und auch das: kennen wir ja, haben wir letztes jahr schon mal „lockerungen“ genannt, bis dann der nächste griechische buchstabe um die ecke kam und zu eventim-gebühreneinbehaltung führte. stecken halt alle unter einer decke, die viren und die aktiengesellschaften, und zack sind wir wieder beim kapitalismusproblem mit den egos.

aber ernst beiseite: das sommerloch 2022 wurde offenbar abgesagt, shows werden derzeit auf vollkommen abstruse venue/date-kombinationen gelegt (na, wer war schon mal im august in einer ausverkauften columbiahalle ohne nennenswerte lüftung und hatte spaß?), aber die hoffnung stirbt ja zuletzt. das weiß auch neil young. persönliche vermutung/befürchtung on top: demnächst mehr „double bookings“ am gleichen abend, ein konzert mit einlass 15 uhr und ein weiteres mit einlass 21 uhr, und wenn das nicht reicht, hat der vormittag ja auch noch ein paar stunden. you heard it here first.

(don’t get me wrong. ich liebe konzerte. die dinger als ware zu behandeln, also aus dem livegig eine spreadsheet-zeile zu machen, egal ob aus notwehr gegen ein virus oder aus spotifyhafter idiotendenke: DAS nervt dann halt so sehr, dass ich mir vielleicht temporär bald ein anderes hobby suchen muss, bis sich das alles wieder entspannt. ab 2025 wäre aber zu optimistisch, klar.)


(originaltweet von pitchfork übrigens mittlerweile gelöscht)

2g ist edge

okay, heilsbringer „2g“ also, – obwohl noch eher wenige dadjoke-memes dazu existieren (ge-soffen und ge-wartet, maybe? ge-impft und ge-il?), aber auch die 5g-witzchen nach der impfe waren ja eher müde & erwartbar. also lassen wir das besser sein an dieser stelle.

offenbar überdeckt aber die aufbruchstimmung der promoter und manager und schlipsträger direkt wieder den pandemiesubtext der jüngeren weltgeschichte, mit lautstärke auf jeden fall. man könnte direkt meinen, dass SOGAR in unserer kleinen spezialsubkultur die WIRTSCHAFT das sagen hat und nicht der gesunde menschenverstand, wenn jetzt wieder ALLES aufmacht als wär nix bzw. war nie was und wird nix mehr sein. aber es beklagt sich ja auch niemand -und der rauschmelder sowieso nicht-, dass jetzt wieder konzerte stattfinden (können, dürfen, „müssen“), im gegenteil. nur die abrupte plötzlichkeit, mit der jetzt wieder qrcode-kontroll-apps und hygienevorwände gebaut werden, irritiert halt doch ein wenig. so im subtext. aber der lässt sich mit schnaps & drogen ganz gut im hinten/sub halten, wenigstens das ham’wer ja gelernt in den letzten 18 monaten.

ernst beiseite: von den absehbaren problemen, hürden, HERAUSFORDERUNGEN mal abgesehen (wie ändert man agb eines ticketverkaufs im hinterhernachhinein, wenn man nur einer bestimmten gruppe zugang gewähren möchte?; wie kontrolliert und -offenbar notwendig- dokumentiert man einen g-status trotz datenschutztralala?; wieso ist die luca-app noch immer nicht tot?; mit welchen kapazitäten bespielt man venues unter 2g, wenn man so tun möchte als sorge man sich um die konzertkids mit ermöglichbarem abstand, aber gleichzeitig ja auch irgendwie die verluste der letzten monate wettmachen muss mit vollgepackten läden?; wenn jetzt alle konzerte auf einmal gleichzeitig nachgeholt stattfinden, sich auch das publikum also irgendwie zwischen 25 konzerten am gleichen abend entscheiden muss, ist das dann nicht ein ganz ähnliches umverteilungsproblem im kleinen wie die sache mit den ausgleichszahlungen und zuschüssen im großen kapitalismus?; und und und) – also mal davon ganz abgesehen: zuversicht und babysteps. das fände der rauschmelder ja schon ganz nice, der von sich immer noch in der dritten person schreibt. also die babysteps vor allem. aber: utopisch. klar.

schaumermal.

21, 22, 23

ich teile ja den eigenartigen zweckoptimismus der veranstalterbranche noch nicht so recht, – aber offenbar geht „man“ von einer normalöffnung der meisten venues, groß wie klein, ab spätherbst dieses deltajahres aus, zumindest was die ankündigungen und verschiebungen und verlegungen angeht. worüber man, ja, mit spezialregeln und sonderbedingungen bei desinfizierter frischluft mal reden könnte in einem sommer, am besten im 2022er, aber geplant und kalkuliert wird da wohl mit normalauslastung respektive ausverkauf beispielsweise einer miefbelüfteten columbiahalle mit 3500 menschen im februar.

ansonsten zitier’ ich einfach mal den first floor newsletter dieser aktuellen woche am besten absatzkomplett:

Following relatively brief reopenings, clubs and nightlife are starting to be closed again in certain parts of the EU as COVID-19 cases surge and the more infectious delta variant of the virus becomes increasingly prominent. That hasn’t stopped the UK’s plans to fully reopen on July 19—which were reaffirmed just yesterday, albeit with calls for caution—but the Netherlands has reversed its previous reopening, a move which prompted Dekmantel to postpone its upcoming 2021 festival until next year.

In France, nightclubs reopened for the vaccinated on Friday, but in the face of strict health protocols, 70% of venues have apparently remained shut. Here in Spain, openings and closings vary by region, but Catalonia (of which Barcelona is the capital) has shut its nightlife down once again. This kind of patchwork approach is happening across the continent, which explains how open-air events continue to occur in countries like Italy and Germany, and how EXIT—which has been actively billing itself as “the first major international festival of 2021”—took place last weekend in Serbia.

andererseits, der rauschmelder ist ja auch eher chronist als opinion leader, lassen wir die großen jungs mal mit ihren spreadsheets spielen und hoffen das egoistisch beste, i guess? bis dahin werden die dates hier brav aktualisiert gehalten, sobald ich von verschiebungen/verlegungen wind bekomme, während ich versuche mich aus politischem rauszuhalten.